6.4 Additive und subtraktive Farbmischung
Subtraktive Farbmischung
Ein Beispiel für die so genannte subtraktive Farbmischung ist das Zusammenführen verschiedenfarbiger Farbstoffe, wie es bei der Malerei geschieht. Dieses Mischen von übereinander liegenden Farbstoffen kann man als das Zusammenfügen von Farbfiltern mit unterschiedlichen farblichen Absorptionseigenschaften verstehen. So erhält man beispielsweise grünliches Licht, wenn man vor eine weiße Lichtquelle ein blaues und dahinter ein gelbes Filter setzt. Der resultierende Farbeindruck entsteht also durch die nach der optischen Filterung verbleibenden Farbanteile einer ursprünglich weißen Lichtquelle. Dazu wird angenommen, dass die weiße Lichtquelle eine weitgehend kontinuierliche Energieverteilung über das ganze sichtbare Spektrum besitzt. Diese Annahme ist in der Regel für natürliche Lichtquellen gegeben. Die subtraktive Farbmischung wird vielfach auch bei Farbdruckern verwendet, die mit drei oder mehr Grundfarben arbeiten. Als Grundfarben werden dann aber oft gelb, magenta, cyan und ggf. weitere verwendet.
Additive Farbmischung
Dazu entsteht im Gegensatz bei der additiven Farbmischung der resultierende Farbeindruck, in dem kleine, dicht beieinander liegende, selbst leuchtende Farbpunkte aus so großen Entfernung betrachtet werden, dass die einzelnen Farbpunkte nicht mehr separat aufgelöst werden können, sondern ineinander verschmelzen. Ebenso ist die additive Mischung auch durch die Projektion von einem roten, grünen und blauen Bildauszug auf eine gemeinsame Bildwand möglich. Das Wesentliche der additivenMischung liegt darin, dass die Farbanteile der verschiedenen Farben additiv von den Sehzellen des menschlichen Auges wahrgenommen werden. Die additive Mischung funktioniert, solange eine Trennung der einzelnen Farbanteile vom menschlichen Auge nicht in örtlicher oder zeitlicher Richtung möglich ist. In dem zuvor genannten Beispiel mit den kleinen Farbpunkten ist das dann der Fall, wenn ein hinreichend großer Betrachtungsabstand gegeben ist. Die zeitliche Trägheit des menschlichen Auges ermöglicht auch eine additive Farbmischung ohne dass die Farbanteile gleichzeitig vorhanden sein müssen. Vielmehr kann die Farbdarstellung auch gelingen, wenn zeitlich sequenziell gezeigte Farbblitze so schnell auftreten, dass sie vom Auge hinreichend gut zu einem Gesamtfarbeindruck integriert werden. Eine Reihe von Farbbildprojektoren arbeiten nach diesem Prinzip (Farbkreisel).